Hausnamen in Schönau und Altenwenden
Nr. 1: Wäller
Der Name deutet darauf hin, dass die Familie aus Scheiderwald nach Schönau gekommen ist.
Nr. 2: Kinkels
Der Hausname „Kinkels“ wird in Schönau synonym mit dem Hausnamen „Regiens“ (Platt: Rejins) verwendet. Welcher der beiden Namen älter ist, lässt sich nicht nachweisen.
Nr. 3: Klurs
Bedeutung und Herkunft des Namens sind bislang ungeklärt.
Nr. 4: Liesas
Hier liegt einer der seltenen Fälle vor, wo ein weiblicher Vorname den Hausnamen bestimmt.
Nr. 5: Prinzes
Hier dürfte ein die soziale Stellung beschreibender Spitzname zum Hausnamen geworden sein.
Nr. 6: Scheffen
Der Name ist aller Wahrscheinlichkeit nach auf die berufliche Stellung als „Schöffe“ im Rahmen der sog. niederen Gerichtsbarkeit oder der Verwaltung zurückzuführen.
Nr. 7: Alberts
Hier wurde ein männlicher Vorname zum Hausnamen. Der Vorname Albert lässt sich in der Familie Rademacher in mehreren Generationen nachweisen.
Nr. 8: Majens
Herkunft und Bedeutung des Namens sind unklar. Unwahrscheinlich ist eine Ableitung vom Namen der Stadt Mayen. Denkbar ist eine Rückführung auf den Vornamen Maria (aus Mar(i)ens wurde im täglichen, plattdeutschen Sprachgebrauch „Majens“).
Nr. 9: Antons
Hier wurde ein männlicher Vorname zum Hausnamen.
Nr. 10: Dörrmanns
Je nachdem, ob das „r“ in der Mitte des Namens als Doppellaut (in Schönau üblich) oder als einfacher Laut gesprochen wird, ergeben sich unterschiedliche Bedeutungen und Herkünfte. Geht man von einem Doppellaut aus, so liegt wahrscheinlich die Wendsch Platt-Bezeichnung des Nachnamens „Dürrmann“ vor. Diese wiederum geht auf den aus dem mittelhochdeutschen Vornamen „Durr“ oder „Dürr“ zurück. „Dürrmann“ bedeutet also so viel wie „dem Durr zugehörig“ bzw. „Sohn des Durr“. Geht man vom „r“ als Einzellaut aus, bezeichnet dieser Hausname eine Funktion als „Wächter des Tors“ oder „Türmeister“. .
Nr. 11: Michels
Hier wurde der männliche Vorname Michael zum Hausnamen.
Nr. 12: Sebbers
In der heute geläufigen Aussprache findet sich für Bedeutung und Herkunft des namens keine Erklärung. Mit Blick auf ähnliche Lautverschiebungen bei Flurnamen (aus Harvel wurde Harbel) könnte die ursprüngliche Aussprache „Severs“, also vom Vornamen Severin abgeleitet, gewesen sein.
Nr. 13: Öhlches
Die Ursprünge dieses Hausnamens liegen im Dunklen. Eine Ableitung von der im Sauerland verbreiteten Flurbezeichnung „Ohl“ darf als unwahrscheinlich gelten. Denkbar ist hingegen, dass die Benennung nach einem Beruf erfolgte. Mittelhochdeutsch bedeutet öler , oleier ‘Ölmüller, Ölschläger’, bezeichnet also den Hersteller von Öl, den Betreiber einer Ölmühle oder einen Hersteller und Händler von Seifen und Kerzen.
Nr. 14: Eichs
Dieser Hausname ist mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer markanten Eiche an der ursprünglichen Behausung abgeleitet.
Nr. 15
Knippes
Für diesen Hausnamen konnte bislang keine Erklärung gefunden werden.
Nr. 16: Ubermanns
Für diesen Namen dürfte der Standort des Hauses an einem steilen Abhang (Uber, Ufer) Pate gestanden haben.
Nr. 17: Pejters
Hier wurde der männliche Vorname „Peter“ zum Hausnamen.
Nr. 19: Bröders
Im Wendschen gibt es keine Hinweise auf Bedeutung und Entstehung dieses Namens. Wenig wahrscheinlich ist eine Beziehung zur Tätigkeit des „bratens“. Der Nachname Broder oder Bröder zählt in Deutschland zu den eher seltenen nachnamen (Hauptverbreitung in den Niederlanden). Hier erfolgte die Benennung nach einem Übernamenzu mittelniederdeutsch broder ‘Bruder; Klosterbruder’ für einen nahen Verwandten, für den leiblichen Bruder (im Gegensatz zu dem Neffen oder Schwager) in einer Familie, auch als vertrauliche Anrede für eine nahestehende, vertraute Person, einen Mitbruder in einer Gilde oder Zunft. Zuweilen kann auch ein ehemaliger Klosterbruder gemeint sein oder jemand, der sich wie ein Mönch verhält.
Nr. 20: Hammpitters
Hier wurde der männliche Vorname „Peter“ zu einem Teil des Hausnamens.
Nr. 21: Philippes
Dieser Hausname geht auf den im Wendschen eher seltenen Vornamen Philipp zurück.
Nr. 22: Tillmanns
Dieser Name geht auf den heute seltenen, im 15. und 16. Jahrhundert aber auch im Wendener Land verbreiteten Vornamen Tillmann zurück.
Nr. 23: Douben
Hier dürfte eine Schwerhörigkeit der Bewohner zum Hausnamen geworden sein.
Nr. 24: Schuhmakers
Hier stand das Handwerk des Schuhmachers Pate für den Hausnamen.
Nr. 25: Klörn
Rein Phonetisch gibt es den Nachnamen Klör in Deutschland sehr häufig. Indes unterscheidet sich die Schreibweise: Cloer, Kloer, Klöer, Kloere, Klöere, Kloeer . . Einige Sprachwissenschaftler sehen den Ursprung des Namens “Cloer” im Westfälischen und deuten ihn als Abwandlung eine Abwandlung des niederdeutschen Namens „Klaer“, welcher sich aus dem althochdeutschen “Kloarium” (Klo = Fels, Aarum = Ort) ableitet.
Nr. 26: Wertjes
Dieser Name dürfte auf eine Berufstätigkeit als Wirt zurückgehen. Möglicherweise betreib die Familie früher einen Ausschank in Grenznähe zum Siegerland. Mitten in den ansonsten zur Allmende gehörenden Mittagsbrüchen, gab um 1840 einen kleinen herausgemessenen Flurstückblock, der die Flurbezeichnung „Wertjes Wies“ trug und an einem heute nicht mehr existenten Weg zum Grenzschlag lag.
Nr. 29: Ningeln
Für diesen Hausnamen konnte bislang keine Erklärung gefunden werden.
Nr. 30: Wiesies
Für diesen Hausnamen konnte bislang keine Erklärung gefunden werden.
Nr. 31: Henners
Hier wurde der männliche Vorname Heinrich zum Hausnamen.
Nr. 41: Möllers
Dieser Hausname geht auf die Berufsbezeichnung „Müller“ zurück. Allerdings ist in Schönau der betrieb einer Mühle bislang nicht nachgewiesen.
Nr. 42: Engels
Dieser Familienname ist in Schönau bis Ende des 19. Jahrhunderts nachweisbar. Im Sprachgebrauch des Ortes behielten die neuen Besitzer des Hauses den Nachnamen des Vorbesitzers als Hausnamen (was bei dem im Wendener Land sehr häufigen Nachnamen „Wurm“ nur verständlich war).
Quellen: